Teller mit Reispapier und Füllung aus Salat, Möhren, Reisnudeln, Frühlingszwiebeln, Tofu

Fast Food mal asiatisch

Kommt dir das bekannt vor: Dein Teenager-Kind schaut am liebsten Videos oder YouTubes, hängt am Smartphone oder zieht mit den Freunden um die Häuser. Was es den lieben langen Tag so treibt und was es isst, entzieht sich deiner Kenntnis? Motzen bringt da wenig. Das belastet die Beziehung zwischen Eltern und Kind(ern) und führt in die falsche Richtung. Deshalb habe ich beschlossen, wir wenigstens 1 x pro Tag – und zwar abends – als Familie zusammensitzen – und das nicht husch husch. Dass mein Teeniekind dann gut und ausgewogen isst. Und dass wir miteinander reden. Dafür muss das Setting stimmen.

Heute:
Wenn Freunde zu Besuch sind - Fast Food mal asiatisch

Mein Sohn isst gern und gut, vor allem, wenn andere für ihn kochen. Als Alleinversorger nach der Schule wirft er sich lieber Bananen oder Stullen rein, als sich etwas zu kochen. Ist er mit seinen Kumpels im Kiez unterwegs, reichen auch Happen auf die Hand. Denn schnell muss es gehen und satt muss es machen. Ab und zu gönnen sie sich Schawarma mit Hühnerfleisch am Lausitzer Platz. Dazu wird am Tisch schwarzer Tee serviert. Da sind sie ganz Genießer. Finde ich gut.

Selber kochen ist (noch) nichts. Das ganze Schnibbeln und Brutzeln dauert viel zu lange, erst recht bei Kohldampf. Da passen Pommes und Pizza aus Teenie-Sicht viel besser.

Wie ich als Mutter die Situation sehe:

Mein Kind soll ausgewogen essen. Deshalb bin ich eigentlich gegen Imbiss-Fraß und Junk-Food. Aber ich will nicht den Ernährungsapostel spielen.

Bloß: Wie meinen Sohn langsam ranführen an die Töpfe?

Indem wir als Eltern gut und gern kochen. Und indem wir ihm immer wieder Anstupser für eigene kleine Kochaktionen geben. Sie müssen unkompliziert sein und zum Lebensgefühl eines Teenies passen. Dann stehen die Chancen gut, dass er irgendwann auf seinen inneren Fundus zurückgreift und selber kocht. Zum Beispiel, wenn Freunde zu Besuch kommen.

Meine Idee: Gesunde Fast-Food-Varianten, die superlecker sind und kinderleicht und aufs Mitmachen setzen. Das heißt, nicht Mami kocht, sondern jeder muss selber „machen“, wenn er was essen will. Das ist gesellig und hält die Leute obendrein ein bisschen länger am Tisch.

Teller mit Salat, Möhren, Reisnudeln, Frühlingszwiebeln, Hühnchen, Tofu für glutenfreie Frühlingszwiebeln

Heute aufgetischt:
Frühlingsrollen mit Koriander, Gurken, Möhren, Reisnudeln (glutenfrei, vegan)

Für 20 Frühlingsrollen brauchst du:

  • 20 Stück Reispapier für Frühlingsrollen (gibt’s von Arche Naturküche)
  • 200 g Reis- oder Buchweizennudeln
  • 200 g Tofu
  • 6-8 EL Sojasauce für die Tofu-Marinade
  • 1 kleines Stück Ingwer
  • 2-3 EL (Oliven-)Öl zum Braten
  • 4 Karotten
  • 1 Gurke
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 1 Salat (Eisberg- oder Romana-Salat)
  • 2 Hände voll Sprossen
  • 1 Bund Koriander, frisch
  • Sesam, geröstet
  • Salz
  • Sojasauce zum Dippen
  • Wer lieber Fleisch isst, tauscht den Tofu einfach gegen gegarte Hühnerbrust aus (die bitte nicht in Soja-Ingwer-Sauce marinieren!)

Die Füllung zubereiten – so gehts:

  • Tofu würfeln oder in längliche Scheiben schneiden. Ingwer schälen und klein hacken. Beides in einer Schale vermengen. Mit Soja-Ingwer-Sauce begießen und darauf achten, dass der Tofu zur Hälfte mit der Sauce getränkt ist. 30 Minuten beiseite stellen und marinieren. Zwischendurch die oberen Tofustücke immer wieder mit der Marinade beträufeln.
  • Wasser für die Reisnudeln aufsetzen und zum Kochen bringen. Dann die Nudeln für 3-4 Minuten hinein legen und köcheln lassen. In ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abschrecken, um sie zu entkleben. In eine Schale geben, mit ein paar Spritzern Olivenöl beträufeln und ordentlich vermengen. 
  • Karotten schälen und in schmale Stifte schneiden. In Schale füllen.
  • Frühlingszwiebeln abwaschen und in zarte Ringe schneiden. In Schale füllen.
  • Gurke schälen und halbieren. Die Samen mit einem kleinen Löffel auskratzen, damit die Gurke nicht wässrig schmeckt. Anschließend in zarte Halbringe schneiden. In Schale füllen.
  • Salat waschen, schleudern und klein schneiden. In Schale füllen.
  • Sprossen in Schale füllen.
  • Koriander waschen und klein schneiden. In Schale füllen.
  • Olivenöl in Pfanne erhitzen. Die Tofustücke oder -scheiben hineinlegen und mit einem Schuss Soja-Ingwer-Sauce begießen. So lange braten, bis sie leicht gebräunt sind. Auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller legen, um das Fett abzufangen. 

Die Frühlingsrollen zubereiten - so gehts:

  • Einen tiefen Teller bereitstellen und mit heißem Wasser füllen.
  • Jedes Blatt Reispapier einzeln (!) ca. 30 Sekunden in das heiße Wasser legen und aufweichen. Anschließend auf einen Teller legen und mit einem Stück Küchenpapier trocken tupfen. Vorsicht: Die weichen Reispapierblätter nicht übereinander legen, sie kleben wie Hulle. Deshalb jedes Blatt gleich füllen!
  • Die Füllung auf der Mitte des Blattes schichten. Die Seiten einschlagen und fest einrollen. Nun lassen sie sich essen (ungebraten)
  • Wer sie lieber kross mag: Fett in einer Pfanne erhitzen. Frühlingsrollen vorsichtig hineinlegen und von allen Seiten knusprig braten. Auf einem großen Teller anrichten.
  • Sojasauce zum Dippen in eine kleine Schale füllen.
  • Voilà, das wars.

Fotos - Claudia Hoffmann

geschnittenes Gemüse Salat, Möhren, Reisnudeln, Frühlingszwiebeln