Du kommst von der Arbeit nach Hause und dein Magen hängt auf halb acht? Ist nix anderes da, greife ich schnell zum Käsebrot. Bloß Käse – wie ich ihn mag – ist teuer. Außerdem ist es mir zu doof, ständig Nachschub ranzuschaffen, weil die Bestände so schnell schrumpfen. Was ich also brauche, sind herzhafte Alternativen, die als Belag taugen und am besten auch ohne Brot schmecken. Dann hört das Stromern um den Kühlschrank ganz schnell auf.
Vegatarisch mag ich alternativen Brotbelag am liebsten
Wenn auch du mal was anderes auf deine Stulle(n) legen willst als Käse, hier sind meine drei Favoriten. Sie sind herzhaft, schonen deinen Geldbeutel und unterstützen dich außerdem dabei, wenn du eine Lactoseunverträglichkeit hast oder tierisches Eiweiß vermeiden bzw. einschränken willst:
- Hummus, mein all time favourite aus Kichererbsen und Tahin:
Lässt sich einfach + zügig produzieren: Hülsenfrüchte über Nacht einweichen und am nächsten Tag mit ein bisschen Natron (jawohl! – weil der dafür sorgt, dass die Kichererbsen später geschmeidiger und weicher schmecken) und viel Wasser kochen. Dann mit Tahin, Zitronensaft, gemahlenem Kumin, 1 Knobizehe und Olivenöl weiter verarbeiten. Ich hebe übrigens immer ein bisschen von dem Kichererbsen-Kochwasser auf und gebe es beim Verrühren in den Mixer. So sparst du Olivenöl! - Rotes Pesto aus getrockneten Tomaten und Rosmarin:
Mit ein bisschen Ruccola oder klein geschnittenen Frühlingszwiebeln on top wird daraus eine leckere Brotzeit. - Mariniertes Sommergemüse ist meine neueste Entdeckung:
Ist in der Zubereitung etwas aufwändiger, weil du jedes Gemüse einzeln in der Pfanne anbraten musst, bevor du es marinierst. Schmeckt aber super und fängt außerdem den Spätsommer ein.
Rezepttipp: Eingelegtes Gemüse
(reicht für ca. 2-3 Einmachgläser à 0,5 l)
- 20 g glatte Petersilie
- 400 ml Olivenöl
- 2 El Wacholderbeeren
- 1 El Fenchelsaat
- 1 rote Chilischote
- 4 Lorbeerblätter
- 50 ml Weißweinessig
- Salz + Pfeffer nach Geschmack
- 1 Aubergine
- je zwei gelbe und rote Paprika
- 1 Fenchelknolle
- 300 g Pilze wie z.B. Kräutersaitlinge oder Champignons (ich nehme die kleinen Dinger, weil sie hübscher aussehen)
- Öl zum Anbraten
Und so geht’s:
- Zunächst das Gewürzöl herstellen (die Marinade): Petersilie abzupfen und in kochendem Wasser kurz blanchieren (das bedeutet: kurz mit siedendem Wasser überbrühen). Anschließend in einem Sieb mit eiskaltem Wasser abschrecken, um den Garungsprozess zu stoppen, fein ausdrücken und mit einem Küchentuch trocken tupfen.
- Petersilie mit Olivenöl, Salz und Pfeffer fein pürieren (so gut es eben geht...).
- Wacholder leicht andrücken, mit der Fenchelsaat in einer Pfanne ohne Fett rösten. Chilischote mehrmals vorsichtig einschneiden. Alles zusammen mit den Lorbeerblättern in das Petersilienöl geben und ziehen lassen. Zur Seite stellen.
- Aubergine putzen und in dünne Scheiben schneiden. Auf einem Backblech verteilen, leicht salzen und ca. 30 Minuten Wasser ziehen lassen. Dann das Salz abwaschen und trocken tupfen.
- Paprika vierteln und entkernen. Mit der Hautseite nach oben auf ein Backblech legen und bei 200 Grad im Ofen grillen, bis die Haut oben schwarz wird und Blasen wirft. Backblech aus dem Ofen nehmen, mit einem feuchten Geschirrhandtuch belegen und 5-10 Minuten ausdämpfen (und erkalten) lassen. Anschließend Paprikastücke häuten und zur Seite legen.
- Fenchel putzen und halbieren. Strunk vorsichtig entfernen, ohne dass die Hälften gänzlich auseinanderfallen. Dann quer in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne mit 1-2 EL Öl von beiden Seiten anbraten – die Dauer hängt davon ab, wie „bissig“ du deinen Fenchel magst... Ich mags gern ein bisschen weicher und brate die Scheiben entsprechend lange). Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Auberginen ebenfalls – portionsweise - in Öl anbraten, dabei mehrmals wenden. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Pilze (Kräutersaitlinge oder Champignons) putzen, längs halbieren und vorsichtig in Öl anbraten, dabei wenden. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Das Gemüse schichtweise in sterile Weckgläser legen. Das Gewürzöl auf 100 Grad erwärmen und das Gemüse vollständig damit bedecken. Gläser verschließen und abkühlen lassen.
Lass das Gemüse am besten einen Tag in dem Öl ziehen, bevor du dich darüber hermachst und deine Stullen damit belegst. Natürlich kannst du es auch als Antipasti servieren oder zu Nudeln essen. Das Rezept stammt übrigens aus einer alten Ausgabe von essen & trinken.
Fotos: Lotte Ostermann
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