Bist du auch ein bisschen melancholisch, weil der Sommer vorbei ist? Auf der anderen Seite freue ich mich aufs Sofa-Fläzen, auf Apfelkuchen mit Schlagsahne und Spaziergänge durch bunte Herbstwälder. Wem das Spazieren alleine nicht ausreicht, dem empfehle ich das Pilzesammeln. Die sollten jetzt in Hülle und Fülle sprießen, schließlich hats geregnet und Pilze brauchen den Regen zum Wachsen ...
Für Polenta mit Pilzen: Ab in die Pilze!
Pilze sammeln ist für mich das Größte und ich freu mich schon heute auf den ersten Ausflug ins Berliner Umland. Dann suchen wir wieder Maronen und Steinpilze, denn das sind die einzigen essbaren Waldpilze, die wir (er-)kennen.
Es braucht viel „Geduld und Spucke“, um die kleinen Dinger aufzuspüren. Auch ich werde schnell kribbelig, wenn sich nicht sofort Erfolg einstellt oder meine Pilzpartner*innen schnellere Augen haben. Dann bloß nicht die Flinte ins Korn schmeißen! Denn die Augen schärfen sich mit der Zeit, es entwickelt sich der richtige Blick für gute Pilzverstecke.
Wenn ich dann nah am Waldboden in der Erde herumstochere, sich mein Körbchen nach und nach mit Pilzen füllt und ich meine Lungen mit guter Waldluft vollpumpe, bin ich voll im meinen Element. Was für ein Fest für die Sinne!
Pilze & Polenta sind die Grundlage für eine deftige Herbstmahlzeit
Und nun? Was passiert mit der fetten Beute? Entweder verarbeite ich die Pilze zu einer einfachen, aber würzigen Pilzpfanne. Oder ich füge den Pilzen eine zweite Komponente hinzu: Polenta. Die besteht aus Zuckermais und ist ebenfalls erntefrisch. Zusammen ergeben die beiden ein supertolles Herbstgericht, das uns den Abschied vom Sommer leichter macht und außerdem die Lust auf deftige Herbstküche steigert.
Bei der Zubereitung von Pilzen nicht vergessen, die Schwämme rauszuschneiden. Sie enthalten viel Wasser, das dein Pilzgericht verwässert. Außerdem sind die Schwämme druckempfindlich: Sie leiden unter dem Transport und sehen nicht mehr schön aus.
Das Rezept: Polenta mit Pilzen
(Rezept für 4 Personen)
- ca. 600 g (Wald-)Pilze wie z.B. Steinpilze, Maronen oder Pfifferlinge (alternativ kannst du auch Pilze aus dem Supermarkt nehmen)
- 1 größere Zwiebel
- 50 - 100 g Parmesan (nach Geschmack)
- ½ Bund Petersilie
- 2 Rispen Cherrytomaten (mit Rispe backen!)
- 5 EL Olivenöl
- 600 ml Wasser
- 600 ml Reismilch (natürlich kannst du die Reismilch auch durch eine andere Pflanzen- oder durch Kuhmilch ersetzen)
- Muskat
- 170 g Polenta
- 2 EL Öl zum Anbraten
- Salz & Pfeffer zum Abschmecken
- 60 g Butter
Und so geht’s:
- Pilze putzen (nicht waschen!); größere Pilze halbieren oder vierteln, die kleinen so belassen. Bei Waldpilzen die Schwämme herausschneiden.
- Zwiebel in Streifen schneiden.
- Parmesan fein reiben.
- Petersilie waschen, trocknen und klein hacken (ich verarbeite übrigens auch die Stengel, sie schmecken schön würzig).
- Cherrytomaten mit 1-2 Löffel Olivenöl beträufeln, in ein ofenfestes Behältnis legen und in dem vorgeheizten Backofen auf der 2. Schiene ca. 15 Minuten von unten garen, bis sie etwas aufplatzen. Temperatur: 180 Grad (Ober-/Unterhitze).
- Milch mit 600 ml Wasser, Muskat (nach Geschmack) unter Rühren aufkochen.
- Polenta vorsichtig einrieseln lassen. Mit dem Schneebesen verrühren. Temperatur runterregeln und die Polenta ca. 20 Minuten garen. Dabei häufig umrühren, damit sie nicht ansengelt. Dann etwas quellen lassen.
- In einer großen Pfanne das Öl und das restliche Olivenöl erhitzen. Pilze und Zwiebel darin bei starker Hitze anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann 30 g Butter und die Petersilie hinzugeben.
- Nun zwei Drittel des Parmesan und die restliche Butter unterrühren und auf ein Holzbrett gießen. Pilze und Cherrytomaten drauf drapieren und mit dem restlichen Parmesan servieren.
Fotos: Lotte Ostermann
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